• Biografie

    Mein Name ist Dr. David Hamann, ich bin Historiker in Berlin und Experte für Archivrecherchen mit dem Schwerpunkt NS-Forschung. Wie es dazu gekommen ist, erfahren Sie hier – weiter unten finden Sie eine Auswahl der Stationen meiner akademischen und beruflichen Laufbahn und meiner Veröffentlichungen.

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    Warum bin ich Historiker geworden?

    Wahrscheinlich liegt mir die Begeisterung für vergangene Zeiten einfach im Blut. In der Grundschule waren es die Römer, zu Beginn des Gymnasiums die Ritter und seit der Oberstufe faszinieren mich die politischen und gesellschaftlichen Umwälzungen des 19. und 20. Jahrhunderts. Geschichte zu erforschen, zu analysieren, insbesondere nah an den Quellen, und die Zusammenhänge für andere verständlich zu machen, ist etwas, das mich immer wieder aufs Neue begeistert. Man soll sein Hobby ja eigentlich nicht zum Beruf machen – aber zum Glück habe ich auch noch viele andere.

    Wie kam es zum Fokus auf NS-Forschung?

    Menschlich, politisch, kulturell, psychologisch, kriminologisch, philosophisch – die Verbrechen des Nationalsozialismus waren in ihrer Dimension und Perfidität einzigartig. Zugleich ist vieles dank des bürokratischen Apparats des NS-Staates in weiten Teilen dokumentiert. So lässt sich die NS-Zeit aus unterschiedlichen Perspektiven erforschen. Es ist meine tiefe Überzeugung, dass unsere große Verantwortung darin besteht, alle Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen, um eine zukünftige Wiederholung solcher Schrecken um jeden Preis verhindern. So treffen sich in diesem Fachgebiet meine persönliche Veranlagung und meine Verantwortung als Mensch.

    Akademische Karriere

    2024 – Promotion (Dr. phil.) an der Freien Universität Berlin, Thema: „Ein Billett von Brody über Berlin nach New York. Die organisierte Solidarität deutscher Juden für osteuropäische jüdische TransmigrantInnen im Krisenjahr 1881/82“.

    2011 – Magister Artium an der Humboldt-Universität zu Berlin, Abschlussarbeit: „Gunther Ipsen in Leipzig. Die persönlich-wissenschaftliche Biographie eines ‚Deutschen Soziologen‘ 1919-1933“.

    2006 – Bachelor of Arts in Geschichte und Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum, Abschlussarbeit: „Der Prozess gegen Sokrates“.

    Stipendien und Preise

    2014 – 2016 Promotionsstipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes.

    2015 – Forschungsstipendium des Deutschen Historischen Instituts (DHI) Moskau; Recherchen für die Dissertation im Staatlichen Russischen Militärarchiv/ Sonderarchiv.

    2013 – 2014 Stipendium des Leo Baeck Fellowship Programme.

    2012 – Preisträger des Förderpreises Agrargeschichte (vergeben vom Arbeitskreis für Agrargeschichte) für die Magisterarbeit.

    Berufliche Stationen (Auswahl)

    2009 – heute: Freiberuflicher Historiker. Eine detaillierte Auswahl der von mir betreuten Projekte und Forschungsaufträge finden Sie auf dem LinkedIn-Profil von Recherche-Dienste.

    2019-2020: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien (MMZ).

    2010-2013: Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Projekts „Jüdische Migration und Integration in Wien und Berlin 1867/71 – 1918“ am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Wien.

    2009: Freier Mitarbeiter der National Archives of Finland für das Projekt „The National Archives on interned German and Hungarian citizens in Finland in the period of 1944-47“.

    2007: Freier Mitarbeiter der Stiftung Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts. Recherchen zum Reemtsma-Konzern und Zwangsarbeit auf der Krim während der deutschen Besatzungsherrschaft.

    2006-2009: Studentischer Mitarbeiter am Zentrum für Antisemitismusforschung (ZfA), Technische Universität Berlin.

    2004: Studentischer Mitarbeiter im Zentralinstitut für Fernstudienforschung (ZIFF), Fernuniversität Hagen.

    Publikationen (Auswahl)

    Bücher

    Ein Billett von Brody über Berlin nach New York.
    Die organisierte Solidarität deutscher Juden für osteuropäische jüdische TransmigrantInnen im Krisenjahr 1881/82. (= Bd. 67 der Reihe „Europäisch-Jüdische Studien – Beiträge“, hg. vom Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-Jüdische Studien), Berlin/Boston 2023.

    Gunther Ipsen in Leipzig.
    Die wissenschaftliche Biographie eines “Deutschen Soziologen” 1919-1933, Frankfurt am Main 2013.

    Deutschsprachige Zionismen.
    Verfechter, Kritiker und Gegner, Organisationen und Medien (1890-1938), (mit Lisa Sophie Gebhard) Berlin 2019.

    Handbuch der völkischen Wissenschaften.
    Personen – Institutionen – Forschungsprogramme – Stiftungen, Michael Fahlbusch, Ingo Haar, Alexander Pinwinkler (Hgg.), unter Mitarbeit von David Hamann, 2 Bände, Berlin 2017.

    Aufsätze

    Organized Jewish Transit through the German Empire and the invention of the “undesirable” Jewish Immigrant, hg. vom GHI London (erscheint demnächst in “Migrations and Identities” der Liverpool University Press).


    Paul Nathan. Demokratie und Menschenrechte als Pfeiler moderner Sozialpolitik, veröffentlicht im April 2022 auf FEShistory. Gedruckt erschienen in: Jacob Hirsch (Hg.), Jüdische Menschen in der Arbeiterbewegung. Porträts – Debatten – Motive (= Beiträge aus dem Archiv der sozialen Demokratie, Heft 18), 2023, S. 23-28.

    „Hand in Hand“ in gegenseitiger Abneigung. Zum ambivalenten Verhältnis des Hilfsvereins der deutschen Juden zur zionistischen Bewegung vor dem Ersten Weltkrieg, in: Lisa Sophie Gebhardt, David Hamann (Hgg.), Deutschsprachige Zionismen, Bern 2019, S. 43-58.

    Jüdische Selbstorganisation und Abwehrarbeit in Berlin am Beispiel ost- und südosteuropäischer Migration (1880-1893), in: Medaon. Magazin für jüdisches Leben in Forschung und Bildung, 13 (2019), 25.

    Von Hamburg in die Welt. Jüdische Auswanderung und der Hilfsverein der deutschen Juden, 2016, Teil der Hamburger Schlüsseldokumente zur deutsch-jüdischen Geschichte.

    Migration organisieren. Paul Nathan und der Hilfsverein der deutschen Juden (1881–1914/18), in: Kalonymos 19 (2016), 2, S. 6-10.

    Gunther Ipsen und die völkische Realsoziologie, in: Michael Fahlbusch/Ingo Haar (Hg.), Wissenschaftliche Expertise und Politikberatung, völkische Wissenschaften und Praxis, Paderborn 2010, S. 177-198.

    Mitgliedschaften

    Arbeitskreis Geschichte der Jüdischen Wohlfahrt in Deutschland

    Assoziiertes Mitglied des Selma Stern Zentrums für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg

    Centralverein.net. Forschungsnetzwerk zum Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens (C.V.)